In dem Pariser Museum „Centre Pompidou“ stehe ich vor der Fotografie zweier Handflächen und gleichzeitig vor einem Rätsel: Ich betrachte dieses Schwarzweißfoto. Die Hände auf dem Bild sind geteilt: Was in der linken Hälfte des Bildes schwarz ist, ist auf der rechten Hälfte des Bildes weiß und umgekehrt. Schwarz und weiß stehen im Kontrast. Negativ und Positiv ebenfalls. Ganz schlicht und einmalig, vor allem aber wunderschön. Wie ist dieses Werk entstanden? Wahrscheinlich drückte jemand seine Hände auf eine Fläche. Vielleicht sogar der Künstler selbst.


Die Kanten der Handflächen sind leicht verschwommen. Dort wo der Künstler mit viel Kraft aufgedrückt hat, ist es links weiß und rechts schwarz. Die Daumen der beiden Händen berühren kaum die Fläche. Nach etlichen Minuten sturem Starren auf diese Hände, frage ich mich, wie die weißen Punkte am Zeigefinger und am Kleinenfinger entstanden sind? Je länger ich dieses Werk betrachte, desto rätselhafter finde ich es.

Mein Blick wandert zu dem kleinen Schild unter der Fotografie. Ich lese:

„Ugo Mulas (1928 – 1973)“. Das Werk entstand fernab vom jetzigen Zeitalter der digitalen Retusche mit Programmen wie Adobe Photoshop. Der Künstler spielte mit dem Effekt von Negativ und Positiv. Ob allein beim Belichten des Bildes oder anschließend beim Entwickeln des Positivs, ist für mich vollkommen unklar.


Nach fast einer Woche voller Grübeln und Nachdenken, habe ich etliche Theorien, wie der italienische Modefotograf dieses Foto gemacht hat: Mein erster Gedanke: Bei dem Bild könnte es sich um ein Fotogramm handeln. Einen Tag später fällt mir ein, dass der Fotograf seine Handflächen in Flüssigkeit getaucht und auf eine Fläche gepresst haben könnte. Und anschließend diesen Abdruck abfotografiert hat. Eine weitere Woche vergeht. Das Bild spukt die ganze Zeit in meinem Kopf: Vielleicht ist es auch eine Fotokopie?


Seien wir ehrlich: Wie genau das Bild nun entstanden ist, spielt kaum noch eine Rolle. Die Tatsache, dass so ein alter Meister mehrere Tage lang mit seinem Kunstwerk in meinen Gedanken herumgeistert, ist die eigentliche Kunst. Und der Beweis das gute Bilder immer im Gedächtnis bleiben. Bravo!


AM

Die Knipse

Seit einigen Tagen begleitet mich eine Kompaktkamera.
Gemeinsam gehen wir auf die Jagd:

Blätter und Pflanzenstränge schlingen sich um Sattel, Lenker und Schutzblech eines alten Mountainbikes. Auf dem Lenker und der Klingel prankt der Rost. Neben diesen verrotteten Teilen rangt eine Pflanze. Ihre Triebe wachsen entlang des Aluminiums. Von seinem Besitzer einst vergessen, ist dieses Fahrrad mittlerweile mit der Pflanze vereint. Dieses Motiv entdeckte ich auf dem Weg zur Arbeit. Als Ausrüstung diente eine Knipse. Dieses vergesse Fahrrad ist keine Einzelaufnahme. Seit 6 Wochen besitze ich die Knipse. Bei Spaziergängen oder auf dem Weg zur Arbeit treffe ich auf Fahrräder, überwuchert und in Beschlag genommen von Pflanzen.

Perfekt machen andere

Wenn in Sträuchern ganze Fahrräder versteckt sind, was kann man noch entdecken? Auf der Jagd nach skurrilen Dingen ist die Knipse mein ständiger Begleiter. Die Bilder müssen nicht perfekt sein. Perfekt kann die Knipse nicht – muss sie auch nicht. Diese Tatsache macht das Fotografieren viel freier und ungezwungener. Ein Freund kippt Bier um, das schreiende Baby meiner besten Freundin oder der überfüllte Aschenbecher auf einer Geburtstagsparty – alle Szene halte ich mit der Knipse fest. Die Kamera begleitet mich seit kurzem fast jeden Tag. Dabei entfallen Fragen zur Brennweite, Auflösung, Zeit oder Blende. Solche Details interessieren die Knipse auch nicht. Schließlich möchte Sie Ideen fangen. Skurrile Alltagsszenen festhalten.

Baumelnde Turnschuhe

Die Ampel schaltet auf rot. Ich stoppe an der Straßenkreuzung und muss warten. Mein Blick wandert die Straßenlaterne entlang. Über mir entdecke ich ein Straßenschild. Wie an einem Weihnachtsbaum die roten Kugeln baumeln, hängen über diesem Schild drei Turnschuhe. Wir sprechen hier übrigens von einer Laternenhöhe von ca. 5 Metern. Ist der Täter tatsächlich diese Laterne hochgeklettert, um sie dort zu befestigen? Ich zücke die Knipse und fotografiere die Szene.

PX 600 SILVER SHADE, Quelle:the-impossible-project.com

PX 600 SILVER SHADE, Quelle:the-impossible-project.com

Dank einem niederländischen Unternehmen ist das Sofortbild jetzt zum Kult-Objekt aufgestiegen. Das Impossible-Project verkauft online und weltweit in drei Filialen seine eigenen Sofortbildfilme und die dazu passenden Kameras. Dieses Konzept scheint aufzugehen, denn der Sofortbildfilm fasziniert auch heute noch. Dies fängt schon beim Surren der Kamera an, wenn sie das Bild ausspuckt. Und hört auf wenn man gespannt auf das entwickelnde Foto starrt und darauf wartet, das fertige Motiv zu sehen. Jedes Polaroid-Bild ist ein Unikat. Wahrscheinlich ist dies auch einer der Gründe, warum es trotz der breiten Masse an Digitalkameras, anscheinend immer noch genügend Abnehmer findet.

Niederländer produzieren eigene Sofortbildfilme

Design-Sofortbild-Kamera, Quelle: the-impossible-project.com

Design-Sofortbild-Kamera, Quelle: the-impossible-project.com

Wer eine edle designte Variante der Sofortbildkamera sucht, wird unter anderem in Berlin, Wien oder New York fündig. Das Unternehmen The Impossible Project stellt nicht nur seine eigenen Sofortbildfilme her, sie verkaufen auch die entsprechenden Kameras dazu – selbstverständlich ist alles analog. Das Impossible Project hat nun den ersten limitierten Sofortbildfilm aus eigener Produktion auf den Markt gebracht. Der PX 600 SILVER SHADE ist ein schwarzweiß/sepia Film, der in jede gebräuchliche Polaroid-600er-Kamera passt. Mit diesem Modell kann man 8 Fotos erstellen, die Kosten liegen bei 18 Euro pro Film. Der Film PX 100 Silver Shade erscheint demnächst und ist damit der zweite produzierte Film des Impossible Projects. Der Hersteller beschreibt die Tonung des PX 100 als Pastell-Sepia, ausgelegt ist er für alle SX-70-Sofortbildkameras. Preis und Erscheinungsdatum für den zweiten Film stehen leider noch nicht fest. Meiner Meinung nach ein wirklich interessantes Projekt, das auf jeden Fall einen Besuch bei meinem nächsten Berlin-Trip wert ist.

Alle Informationen über das Impossible-Project auf der Internetseite nachlesen.

Den lustigen Schnappschuss oder die letzten Urlaubsbilder nach dem Fotografieren ins Netz laden und so seinen Freunden präsentieren – ist das noch Zukunftsmusik? Natürlich nicht, die neuen Eye-Fi-SD-Karten ermöglichen eine Übertragen per WLAN direkt von der Kamera. Der Hersteller bietet dafür 4 Modelle an, die sich über den heimischen Router mit dem Computer oder Internet verbinden. Nicht jeder, mich eingeschlossen, muss seine neuesten Werke auf direktem Wege im Internet veröffentlichen, allerdings fand ich die Möglichkeit meine Bilder drahtlos zu verschicken sehr interessant. Die preiswertesten Karte (Eye-Fi Geo und Eye-Fi Video) ermöglicht die Fotos von der Digitalkamera drahtlos auf dem Computer zu speichern. Ist der Speicherplatz der Karte verbraucht, kann man die Fotos direkt auf dem Rechner speichern und mit dem Fotografieren fortfahren. Aber auch für sehr kontaktfreudige Fotografen besteht die Möglichkeit Fotos direkt mit der Speicherkarte über WLAN ins Netz zu laden. Je mehr die Karte leistet, desto teurer wird sie auch. Wer sogar RAW-Daten übertragen möchte, muss ca.130 Euro investieren, die sparsame Variante beginnt bei ca. 60 Euro.

Die Informationen über die Eye-Fi-SD-Karten auf der Internetseite nachlesen.

Ich treffe heute die Fotografin Merlin Nadj-Torma, sie lebt in Berlin und arbeitet als freiberufliche Fotografin. Ihr bekommt einen kleinen Einblick von ihrem Fotografen-Alltag. Im Interview berichtet Merlin über den letzten Besuch ihres Workshops, der spieziell für Journalisten und Fotografen ist, die in Krisengebieten arbeiten.

Anna: Hallo Merlin, du hast dein Studium zur Fotografin an der FH-Hannover gemacht und bereits abgeschlossen, warum hast du dich für ein Studium entschieden und nicht für eine Ausbildung?
Merlin: Im Gegensatz zu einer Ausbildung, die sich doch stark auf das Handwerk konzentriert, war mir eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie sehr wichtig. Da hat sich ein Studium angeboten. Ich wollte wissen, wie man ein gutes Bild macht oder eine Geschichte erzählt, das Interesse an Technik war für mich eher zweitrangig. Trotzdem habe ich mir im Studium das eine oder andere Mal mehr Technik gewünscht, ich habe dann aber parallel dazu assistiert und auf diese Weise viel praktische Erfahrungen z.B. mit Licht und Studio-Equipment sammeln können.

Anna: In der FH-Hannover liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf der Reportage-Fotografie. Um eindrucksvolle Reportagen zu fotografieren, geben sich einige Profis oft in Gefahr. Ist das auch einer der Gründe, warum du ein Seminar zum Schutz und Verhalten in Krisenregionen besucht hast?
Merlin: Ich habe zwar nicht unbedingt vor, mich in Gefahr zu begeben, dennoch kann es durchaus sein, dass mich das eine oder andere Projekt an Orte bringt, an denen die Lage nicht stabil ist und Situationen plötzlich kippen können. In der Vergangenheit habe ich mehrfach in Nachkriegsgesellschaften fotografiert, im Libanon oder auf dem Balkan. Dort gibt es z.B. noch etliche Minenfelder und eine hohe Militärpräsenz. Daher dachte ich, dass die Teilnahme an einem Workshop für Journalisten in Krisengebieten nur sinnvoll sein kann. Man wird für mögliche Gefahren sensibilisiert, wird Stress-Situationen wie z. B. Kontrollen oder einer
Geiselnahme ausgesetzt und bekommt Möglichkeiten aufgezeigt, wie man mit ihnen umgehen kann, bzw. welche Konsequenzen das eigene Verhalten haben kann. Gleichzeitig lernt man einiges über die Denkweise des Militärs und anderer Konfliktparteien.

Anna: Du hast mir schon mehrfach von deinen Fotoreisen erzählt. Was war das witzigste, aufregendste oder spektakulärste Fotoshooting, das du hattest?
Merlin: Oh, ich habe schon viel Aufregendes erlebt (lacht)! In Serbien wurde ich z. B. einmal von einer Roma-Familie gebeten, die Geburtstagsfeier des zehnjährigen Enkels zu fotografieren. Ich erwartete einen “üblichen” Kindergeburtstag, bei der Freunde des Jungen da sein würden, es Kuchen gäbe, usw. Als ich dann aber in die Straße einbog, wo die Familie wohnte, hörte ich schon von weitem Musik. Und was mich erwartete, überstieg all meine Vorstellungen: Es waren ungefähr 200 Gäste geladen, die vor einem extra aufgebauten Zelt zusammen zur Musik einer Roma-Band sangen und tanzten. Der Junge wurde mit Geschenken überhäuft, es wurde viel getrunken und das Ganze erinnerte eher an eine Hochzeitsfeier als an einen Geburtstag.
Ein weiteres sehr beeindruckendes Erlebnis war, als ich vor einiger Zeit in einem Kalibergwerk fotografiert habe. Wir sind mit Jeeps die Schächte entlanggefahren (ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass man unter Tage auch Auto fahren kann). Bei 1300 m unter der Erde und über 60 Grad Hitze habe ich dann Bilder gemacht. Das hat schon sehr an meinen Kräften gezerrt, aber es war auch unheimlich spannend.

Anna: Welche Pläne hast du für die nächste Zeit?
Merlin: Immer schon habe ich an sehr unterschiedlichen Projekten gearbeitet, sowohl an dokumentarischen als auch inszenierten. So werde ich wohl auch in der nächsten Zeit weiterarbeiten. Außerdem möchte ich mich
auch gerne wieder Richtung Film bzw. Video bewegen, denn ich sehe mich eher als Visual Storyteller als als reine Fotografin. Als nächstes aber werde ich in den Nahen Osten fahren, um dort an einem Projekt zu fotografieren, für das ich kürzlich ein Stipendium erhalten habe.

Herzlichen Dank an Merlin! Wer mehr über ihre Arbeit erfahren möchte, kann gerne auf der Homepage von Merlin Nadj-Torma vorbeischauen.

Beim Stöbern im Buchladen bin ich auf das Buch “Die wilde Seite der Fotografie” gestoßen. Der Titel sprach mich spontan an und seit kurzem zählt das Buch zu meiner neuesten Errungenschaft. In diesem Buch präsentieren 17 Fotografen ungewöhnliche Fototechniken oder Gestaltungsmöglichkeiten. Darunter ist ein Artikel in des Herausgebers Cyrill Harnischmacher, in dem er den Bau eines Tilt-Shift-Objektiv erklärt.

Umbau mit einer alten “Adox Golf”

Beim Lesen des Artikels bin ich in erster Linie fasziniert von den Fotos, welche mit dem selbst gemachten Objektiv aufgenommen wurden. Durch Verlagerung der Schärfeebene entstehen unscharfe Bereiche, welche dem Motiv einen malerischen Charakter verleihen. Für den Umbau hat der Fotograf eine alte “Adox Golf” Kamera aus den 50er oder 60er Jahren benutzt. Nachdem ich eine Kamera der gleichen Bauart bei eBay mit einem Startangebot von 1€ gefunden habe, steht für mich fest – das probiere ich aus!

Kamera ersteigern – und los geht´s

Eine Woche später halte ich die “Adox Golf” in meinen Händen, inklusive Versand hat sie mich 11,47 Euro gekostet. Weitere Zutaten, die ich für den Umbau benötige sind:

  • eine quadratische Kunststoffplatte mit einer Kantenlänge von 6 cm (beim Umbau stellt sich heraus, dass man die Platte auch durch eine kleine Holzplatte ersetzen kann, die wesentlich preiswerter ist),
  • außerdem benötige ich noch einen T2-Adapter, alternativ den Kameraschutzdeckel der Spiegelreflexkamera – ich entscheide mich für den Kameraschutzdeckel.
  • Um alles miteinander zu verbinden reicht ein handelsüblicher Zwei-Komponenten-Kleber.  – Ich entscheide mich allerdings für “Dieters-Super-Kleber” (herkömmlicher Baukleber), weil dieser viel besser hält und zudem hundertprozentig lichtdicht ist. (Das sagt Dieter)

Der Umbau:

Zunächst muss man das Objektiv von der Kamera lösen. Diese Aktion stellt sich als nicht ganz so einfach heraus, das es ziemlich fest im Gehäuse vernietet ist. Diese winzigen Nieten lassen sich mit einem kleinen Bohrer entfernen, anschließend kann ich ganz vorsichtig den Balgen aus der Fassung lösen. Nach ca. 20 Minuten ist das Objektiv endlich befreit.

Die Kunststoffplatte bearbeiten:

Vorab den Mittelpunkt festlegen und mit einem Zirkel den Kreis mit einem Durchmesser von 42 mm ziehen und sägen. In den Kameradeckel ebenfalls einen Kreis sägen.

Objektiv mit der Kunststoffplatte verkleben:

  • Den Kameraschutzdeckel auf die Kamera setzten und mit eine Stück Krepband die Stelle markieren, wie der Deckel richtig auf dem Body sitzt.
  • Mit dem Kleber einen Rand auf der Kunststoffplatte ziehen, und den Balgen der Kamera gerade darauf setzten. Anschließend etwas antrocknen lassen.
  • Nach ein paar Minuten Trockenzeit habe ich die Objektiv-Kunststoffplatten-Konstruktion auf den Kameraschutzdeckel geklebt. Ein Nachteil von Dieters-Super-Kleber ist leider, dass er etliche Stunden trocknen muss, so konnte ich mit meiner ersten Testfotos erst am nächsten Tag starten.

Um mit dem Objektiv fotografieren zu können, muss man den Verschluss des Objektives fixieren. Im Buch schreibt Cyrill Harnischmacher, dass man mit einer Schraube den Mechanismus außer Kraft setzten soll. Ich habe als erstes die Zeit des Verschlusses auf “B” gestellt und aus Respekt vor der alten Technik den Auslöser vorerst mit einem Gummiband befestigt, so dass der Zentralverschluss sich nicht mehr schließen kann.

Funktion des Objektives:

Am Anfang fühlt sich das Arbeiten mit dem Objektiv etwas ungewohnt an. Die Schärfe auf „unendlich“ drehen und durch ziehen des Ballgens das Motiv scharfstellen. Zusätzlich kann man den Un-Schärfe-Effekt durch Verstellen der Blende regulieren. Das alte Objektiv hat eine Blendenskala von 6.3-22, benutzt man eine kleine Blende, bekommt das Motiv Tiefenschärfe. Der Unschärfe-Effekt verstärkt sich allerdings, mit einer offenen Blende.

Fazit: Der Verzerrungs- oder Entzerrungs-Effekt funktioniert mit dem selbst gebauten Objektiv natürlich nicht so präzise wie man ihn von einem richtigen Tilt- /Shift-Objektiv kennt. Allerdings erzielt man mit Einstellung der kleinsten Blende wirklich schöne Effekte, ohne das Motiv nachträglich mit Photoshop zu bearbeiten. Ein toller Nebeneffekt: das Objektiv eignet sich hervorragend für Makro-Aufnahmen. Cyrill Harnischmacher empfiehlt, das besonders schöne Bilder in der Natur und im Freien entstehen, bei den eisigen Temperaturen werde ich diese


AM

Fotoaufnahmen im Schnee

Der Winter ist da und zeigt sich mit seiner ganzen Pracht. Warum also nicht die gute Lisbeth (meine Kamera) schnappen und gleich mal den ersten Fototipp ausprobieren. Bevor ich aber starten kann, will ich mir anschauen, was die Profis sagen.

Beim Suchen nach Büchern bin ich auf  “Landschaftsfotografie. Der große National Geographic Fotoratgeber” gestoßen, dort fand ich das Kapitel “Das Wetter nutzen” – ein Blick aus dem Fenster sagt mir, genau das richtige Kapitel für diese Jahreszeit.Neben Aufnahmen, die bei Regen, Sturm oder Nebel entstehen können, finde ich auch etwas zum Thema Schnee.

Der Profi Robert Caputo empfiehlt bei Schneeaufnahmen: Eine Graukarte zu benutzen, bei Programmautomatik eine Belichtungskorrektur von +1 (einer Blende) einzustellen und unbedingt die Ausrüstung schützen. Da die wenigsten Personen eine Graukarte mit sich nehmen, werde auch ich auf sie verzichten und eine Belichtungsreihe versuchen. Meine Kamera trage ich in der Fototasche und hole sie nur zum Fotografieren raus, das ist besonders für den Akku wichtig, da er bei Minusgraden langsamer arbeitet. Ein nützlicher Tipp vom Profi: An kalten Tagen die Kamera langsam an den geheizten Raum gewöhnen, da sonst Kondenswasser auftreten kann, das beim Aufwärmen der Kamera entsteht und in die Technik läuft.

Gestaltungs-Tipps für Schneelandschaften

Kommen wir zu dem Punkt Bildkomposition. Ich muss gestehen, dass ich noch nicht sonderlich viele Landschaften fotografiert habe, daher werfe ich einen weiteren Blick in das Buch. Der Profi Robert Caputo empfielt: Bei Landschaftsaufnahmen auf die Tageszeit achten und entweder früh oder spät fotografieren. Am Besten bei Sonnenschein, da das Sonnenlicht für interessante Konturen sorgt und darauf achten, die Sonne nicht hinter sich haben, da sonst das Licht zu flach und ohne Details ist. Schneefotos vermitteln immer “Kälte”, die Kälte der Natur kann man in seine Bildkomposition einbauen, wie ein eingefrorenes Blatt oder herunter hängende Eiszapfen. Fallenden Schnee kann man einfrieren oder verwischen lassen. Allerdings sollte die Belichtungszeit nicht unter einer  1/60 Sekunde liegen, da der Schnee sonst wie Nebel aussieht.

Los geht’s:

Den idealen Zeitpunkt für Foto mit einer Schneelandschaft zu finden, stellt sich schnell als große Schwierigkeit heraus. Fällt Schnee, ist der Himmel meist grau und  auch die Bilder bekommen wenig Farbe.  Fällt mal kein Schnee, lässt sich die Sonne meist trotzdem nicht blicken. An den Tagen, wo ich losgezogen bin, hat sich die Sonne leider nicht gezeigt, was man leider auch in den Testbildern sieht. Für die perfekte Lichtsituation benötigt man viel Geduld oder Glück, muss die Kamera immer dabei haben, idealerweise am Abend vorher den Wetterbericht anschauen.  Allerdings kann man die Schneeaufnahmen wunderbar mit einem Winter-Spaziergang verbinden, sich von der Natur inspirieren lassen und anschließend bei einem warmen Getränk die eigenen Werke begutachten.

Fazit: Die Ratschläge aus dem Buch sind hilfreich. Schade finde ich, dass keine konkreten Angaben zur Belichtungseinstellung  gemacht werden. Meine Bilder wurden schnell zu hell oder zu dunkel, ja nachdem, wieviel Licht die Bäume durchließen. Ich habe am Ende das Licht über die Programmautomatik gemessen, dann über die manuelle Einstellung meine eigenen Werte eingestellt und diese um + 1/3 bis + 2/3 von dem gemessenen Wert verändert.


AM

Profi-Kamera Nikon D3S

Nikon D3S, Quelle: nikon.de

Nikon D3S, Quelle: nikon.de

Lange haben Nikon-Fans gewartet. Endlich präsentiert der Hersteller jetzt sein neues Flaggschiff, die Nikon
D3S. Nikon setzt vor allem auf die neue Sensorstruktur des 12,1-Megapixel-Vollformatsensors, der zusätzlich einen extra großen Pixelabstand bietet. Diese Kombination soll für besonders rauscharme Bilder sorgen, damit eignet sich die Kamera für komplizierte Lichtsituationen, die bisher nur schwer lösbar waren. Die normale ISO-Zahl lässt sich in den Stufen 200 – 12800 ISO regeln. Allerdings kann man mit den Funktionen “Lo” und “Hi” den Belichtungsrahmen noch weiter ausreizen. Ein neues Highlight: Mit der Einstellung “Hi 3? schafft Nikon eine Rekordzahl von 102400 ISO. Diese besonders hohe ISO-Zahl kommt dann zum Einsatz, wenn der Fotograf beispielsweise auf Blitzlicht verzichten muss.

Autofokus mit HD-Videoaufnahme

Bei seinem neuen Flaggschiff setzt Nikon auf eine Videoaufzeichnung in HD-Auflösung. Zusammen mit einem externen Mikrofon kann man mit der D3S den Ton zu den Videos auch in Stereoqualität aufnehmen.
Mit dem ausgefeilten Autofokussystem, welches 51 Messfelder aufweist, bietet Nikon scharfe Ergebnisse. Der Autofokus kommt besonders bei bewegten Motiven, beispielsweise der Sportfotografie zum Einsatz. Man
kann ihn auch bei der Video-Funktion verwenden.

Integrierte Reinigung des Sensors

Erstmals integriert Nikon in einer Spiegelreflexkamera eine Funktion zur Reinigung des Bildsensors. Setzt sich Schmutz oder Staub auf den empfindlichen Sensor, wird dieser durch verschiedene Vibrationen abgeschüttelt. Die Nikon D3S bringt eine integrierte Einstellung zur Bildbearbeitung mit, so kann man das RAW-Format NEF an der Kamera zum JPG komprimieren, die Bildgröße ändern, einen Weißabgleich oder eine
Belichtungskorrektur vornehmen sowie andere Optionen einstellen.

Alle Informationen über die Nikon D3S  im Datenblatt nachlesen.

Leica M9

Leica M9, Quelle: Leica


Leica präsentiert ihr neues Spitzenmodell, die Leica M9 mit Vollformartsensor. Der CCD-Sensor mit einer Auflösung von 18 Megapixeln wurde speziell für die M9 angefertigt. Leica hat über die Jahre ihr Kamerabajonett nicht verändert, daher kann man mit der M9 seine Objektive aus vergangenen Tagen problemlos nutzen, ohne den lästigen Verlängerungsfaktor mit einzukalkulieren.

Scharfe Bilder ohne Autofokus

Wie auch bei dem Vorgängermodell, der Leica M8, besitzt die Leica M9 keinen Autofokus. In Zeiten eines immer schnelleren und vor allem präziseren Autofokus, könnte dies den ein oder anderen zunächst verunsichern. Mit dem einfachen Fokussierungs-Prinzip soll das Scharfstellen aber angeblich kein Problem sein. Mit dem Entfernungseinstellring dreht der Fotograf so lange am Objektiv, bis das Bild im Messfeld und im Sucher identisch sind.

Sucher immer gleichbleibend hell

Für viele Fotografen ist die Leica M9 sicher kein guter Ersatz für die Spiegelreflex. Allerdings hat die M9 eine besonderes Extra, das man in keiner Spiegelreflex findet. Durch die besondere Messsucher-Technik mit integriertem Entfernungsmesser ist der Sucher immer gleichbleibend hell, egal mit welcher Brennweite oder Lichtstärke eines Objektives man fotografiert.

Brennweite entscheidet den Bildausschnitt

Eine weitere Besonderheit der Leica M9 ist der Messsucher. Je nachdem welches Objektiv man verwendet, ändert sich der Ausschnitt. Man sieht über den eigentlichen Bildausschnitt hinaus, sieht was neben dem Motiv passiert und kann dementsprechend das Motiv verändern. Das Magnesiumgehäuse hat die M9 übrigens von ihrem Vorgänger der Leica M8 übernommen, damit ist die empfindliche Technik im Inneren auf jeden Fall gut geschützt.

Leica M9 leider kein Schnäppchen

Die Philosophie von Leica lautet: „Wer sich eine Leica anschafft, hat eine Kamera fürs Leben“, wenn man den Preis der M9 erfährt, steht auf jeden Fall fest: diese Kamera muss ein Leben lang halten. Die Leica M9 ist mit ca. 5500 Euro bestimmt kein Schnäppchen, dafür lässt sie jedes Fotografen-Herz etwas höher schlagen.

Alle Informationen der Leica M9 im Datenblatt nachlesen.